Der vertikale Wäschemonitor RWM 2017B ist für die β Kontaminationsmessung an hängenden Overalls konzipiert. Die zu messenden Overalls werden zunächst mittels eingebrachtem RFID-Chip identifiziert und dann auf einem Bügel zwischen die Detektoren gehängt. Die Kontaminationsmessung erfolgt statisch über eine vorgegebene Messzeit.
Nachweisgrenze
Der RWM 2017B erfüllt die Anforderungen der Regelwerke DIN ISO 11929 und DIN 25457-1 und erreicht eine Nachweisgrenze für die β-Strahlung des 60Co von 0,5 Bq/cm2 (gemittelt über 300 cm2 Fläche = 150 Bq). Hierbei werden eine Umgebungsstrahlung von 0,1 µSv/h am Aufstellungsort und eine Nulleffektmesszeit von 100 s angenommen.
Der Berechnung liegt ein zulässiger statistischer Fehler für Nulleffektalarme von 5% (k1-α = 2,9) und ein weiterer statistischer Fehler von 5% (k1-β = 2,6) in der Detektion der nachzuweisenden Aktivität zugrunde.
Bei der Anzahl von 20 Detektorkanälen und den genannten statistischen Fehlern ergeben sich im Mittel bei 360 Messungen 2 Fehlmessungen. Einmal erfolgt eine Grenzwertauslösung aufgrund einer statistischen Nulleffektschwankung (Fehlalarm) und einmal führt die nachzuweisende Aktivität nicht zur Grenzwertauslösung.
Bei der o.g. Nachweisgrenze beträgt die effektive Messzeit 3 s. Die Ansprechempfindlichkeit für Co-60 beträgt bei einem Abstand von 3 cm ca. 15%.
Ausgehend von den o.g. Betrachtungen lassen sich bei einer Messung und einer Umgebungs-strahlung von 1 µSv/h eine Aktivität von 1 Bq/cm2 gemittelt über 300 cm2 in einer Messzeit von ca. 10 s nachweisen.
Messzeiten
Die Messzeiten werden im Menü Messparameter für die Kontaminationsmessung und für den Nulleffekt in der Konfig.-Datei vorgegeben.
Die in den neuen Regelwerken DIN ISO 11929 und DIN 25457-1 empfohlenen statistischen Wahrscheinlichkeiten für die Quantile k = k1-α = k1-β = 1,645 und die Unsicherheiten bestimmen im Wesentlichen die Erkennungs- EKG und die Nachweisgrenze NWG der Messeinrichtung.
Eine Verbesserung der EKG und NWG durch Erhöhungen der Messzeiten zu erzielen, ist nur bedingt möglich. Insofern wird diese nicht automatisch vom System berechnet, sondern wird voreingestellt. Werksseitig ist die Messzeit auf 10 s eingestellt.
Detektoren
10 Stück großflächige β Gasdurchflussdetektoren RGD 750 mit je zwei Messkanälen und einer effektiven Messfläche von 750 cm2, Detektorabmessungen 368 mm x 255 mm.
Die Detektorelektronik „DISHT45“ bestehend aus Diskriminator und Hochspannungserzeuger ist auf dem Detektorrücken montiert.
1 Stück gammaempfindlicher Gasdurchflussdetektor RGD 750G für die Nulleffektmessung. Dieser Detektor ist baugleich mit den anderen Messdetektoren. Er ist mit der Frontseite gegen die rechte Innenwand gerichtet und somit unempfindlich gegen mechanische Beschädigung.
Gasversorgung
Die 10 Messdetektoren und der Nulleffektdetektor werden kontinuierlich mit ca. 5 … 10 l/h Gas (Argon/Methan P10) gespült. Die Detektoren sind in Reihe mit 6 mm Schlauch und selbstschließenden FESTO Schlauchkupplungen verschlaucht.
Die Frischgaszufuhr und die Gasabgabe werden jeweils am Ein- und Auslass des Gerätes mit einem Strömungssensor in l/h gemessen und verglichen. Übersteigen die Gasverluste von z.B. 1 l/h den eingestellten Grenzwert, so wird automatisch ein Bypassventil (Schnellspülventil) für eine parametrierbare Zeit geöffnet und die Gaszufuhr auf ca. 30 l/h erhöht. Hierdurch bleibt in der Regel die Verfügbarkeit der Messeinrichtung erhalten, bis die Gasleckage behoben ist. Bei der automatischen Zuschaltung der sog. Schnellspülung wird gleichzeitig eine Meldung auf dem Monitor ausgegeben. Die Gasversorgungseinheit besteht am Eingang aus einem 50 mbar Gasdruckminderer, der den Gasdruck aus der zentralen Gasleitung oder Flasche auf 50 mbar reduziert. Diesem Druck können die Detektorfolien standhalten, wenn der Gasauslass des Gerätes irrtümlicherweise einmal verschlossen ist. Im Normalfall, d.h. bei ca. 8 l/h Gasdurchsatz, herrscht ein Gasdruck von 5 … 10 mbar im System.